Baby will nicht nach draußen: wie du damit umgehen kannst

mama und baby draußen baby weint

Meiste Eltern haben das umgekehrte Problem – ihre Babys wollen ständig aus dem Haus. Das ist ganz normal, denn Babys und Kleinkinder lieben es, draußen zu sein.

Es gibt aber auch solche Fälle, wo man sein Kind nicht verstehen kann. Auf einmal beginnt das Baby zu weinen, sobald es in den Kinderwagen oder ins Auto gesetzt wird. Jemanden zu besuchen, zu einem Geburtstag oder einkaufen zu gehen wird kein Thema mehr. Zu Hause ist das Baby glücklich und friedlich, allerdings nur zu Hause.

Wie ist das überhaupt möglich, dass ein Baby nicht aus der Wohnung will?

Obwohl es unglaublich erscheint, ist das ein reales und seriöses Problem für manche Eltern. Denn man muss sein Kind an die frische Luft irgendwie bringen und mit anderen Kindern treffen.

Eltern, deren Babys nicht draußen wollen, machen sich richtig Sorgen über die Krippe. Falls das Kind in einigen Monaten in die Kita geht, wird die Situation besonders herausfordernd. Man hat wenig Zeit, um das Problem zu lösen und der Alltag wird immer stressiger.

Das, was am häufigsten bei solchen Situationen passiert, ist folgendes:

Eltern beginnen sich schuldig zu fühlen und geraten in Panik. Dazu bekommen sie keine richtige Unterstützung von anderen Eltern, denn die anderen Eltern verstehen sie gar nicht. Sie werden überall dafür kritisiert, dass sie ihr Baby nicht oft genug rausnehmen, dass sie nichts unternehmen und nur zu Hause mit dem Baby sitzen.

Der Drinnen-Draußen Teufelkreis

In der Tat formt sich aber einen Teufelkreis. Eltern nehmen das Kind raus und geben ihr Bestes, um das Kleine zu beruhigen und irgendwie zu motivieren, aber sobald das Baby aus der Wohnung ist, bekommt es Häulenanfälle, beginnt nach weniger Zeit mehr und mehr zu weinen, bis es in einem Moment keine Luft bekommt und blau wird.

Eltern wollen es ihrem Schatz nicht antun und können nicht mehr als 10 Minuten, maximal eine halbe Stunde draußen aushalten. Man beginnt seltener mit dem Baby draußen zu gehen und das Baby gewöhnt sich immer mehr daran, zuhause zu sein.

Nicht nach draußen gehen und keine Leute sehen wollen

In meinem ganzen Bekanntenkreis gibt es nur eine Mutter, die vor gewisser Zeit ein ähnliches Problem hatte. Ihr Baby war extrem “scheu” und konnte es nicht ertragen, von anderen Leuten angeschaut oder angesprochen zu werden.

Anstatt rauszugehen versuchte sie andere Leute ins Haus zu bringen. Es klappte nicht. Die Kleine weinte und brüllte. Es scheint, sie wollte nur mit Mama und Papa zu Hause bleiben, ohne Oma und ohne irgendwelchen Mama’s Freundinnen.

Heute, nach 2 Jahren, hat sie nicht mehr dieses Problem. Die ganze Zeit, in der sich das Baby weigerte, draußen zu gehen und andere Leute zu sehen, dauerte ungefähr 4 Monaten. Dann kam der Sommer und auf einmal verbesserte sich die Situation.

Ob es an der Saison liegte, oder an der individuellen Entwicklung des Kindes, kann man nicht sagen. Im Folgenden werde ich einige mögliche Ursachen für das seltsame und atypische Verhalten des Babys mitteilen.

Woran es liegen kann, dass ein Baby nicht nach draußen will:

Im Allgemeinen steckt hinter jedem Babyproblem nicht eine, sondern mehrere komplexe Ursachen. Auf eine komische Weise treten einige gleichzeitige Voraussetzungen für ein Problem auf, und auf einmal eskaliert und vertieft sich die schlimme Situation. Das habe ich in vielen Bereichen des Lebens beobachtet.

In diesem Fall, wenn das Baby plötzlich nicht mehr aus der Wohnung will und beim Ausgehen zu weinen beginnt, gibt es einige mögliche Voraussetzungen:

Wachstumsschub. Perioden sind bei Babys und Kleinkindern sehr häufig zu sehen. Oft ist der Hauptgrund für den Übergang von einer Periode zur anderen ein Wachstumsschub des Kindes.

Kinderwagen, bzw. Tragetuch ist nicht die Baby’s Sache. Manche Babys lieben das Tragetuch und den engen Kontakt, die es ihnen mit Mama ermöglicht. Andere spüren lieber das angenehme Schaukeln des Kinderwagens und mögen es nicht, zu eng gewickelt und begrenzt in ihrer Bewegung zu werden.

Es könnte sein, dein Baby hat auch Vorlieben.

Einmal stressige Situation erlebt. Es ist durchaus möglich, dass das Baby draußen einen unangenehmen Moment erlebt hat und seitdem das Ausgehen mit diesem unangenehmen Moment assoziiert.

Zum Beispiel war es einmal zu dick gekleidet und fühlte sich durch Überhitzung und Schwitzen äußerst unwohl. Oder es hörte plötzlich einen lauten Hund auf den Straßen bellen, was ihm sehr erschreckte.

Ein anderes Beispiel: bei einem der Spaziergänge sollte das Baby eine Weile warten, um zu essen. Es began vor Hunger zu weinen, und seitdem denkt es, dass es jedes Mal Hunger haben wird, wenn es draußen geht.

Dies sind natürlich nur mögliche Szenarien, zufällige Beispiele. Wichtig ist zu verstehen, dass es viele reale Situationen gibt, die draußen auftreten und Angst bzw. unangenehmes Gefühl des Babys gegenüber der Außenwelt auslösen können.

Persönlichkeit, Individualität. Ein möglicher Grund, warum das Baby nicht ausgehen oder nicht mit anderen Menschen kommunizieren möchte, ist schlicht und einfach seine Persönlichkeit.

Es mag unseriös klingen , aber jeder Mensch hat einen festen Charakter, an dem er arbeitet und im Laufe der Jahre verbessert, dennoch als einzigartiges Merkmal in sich trägt.

Hast du zwei Kinder, hast du sicherlich bemerkt wie unterschiedlich beide in ihrem Verhalten und ihrer Einstellung zur Welt sind. Das eine mag völlig ruhig sein, gerne mit verschiedenen Menschen kommunizieren, das andere mag schüchterner und sensibler sein und ständig nach Sicherheit suchen.

Wenn dein Baby bei jedem neuen Kontakt mit einer anderen Person nervös wird und jedes Mal weint, wenn es ausgeht, kann dies an seiner introvertierten Natur liegen. Das Baby fühlt sich wohl und geschützt in den eigenen vier Wänden und möchte nicht aus diesem ruhigen Sicherheitszustand herausgeholt werden.

Tipps, wie man damit am besten umgeht:

Verschiedene Sachen probieren. Ja, ich weiß, du wirst dich hier ärgern. “Wir haben schon alles probiert!”. Wahrscheinlich hast du in der Tat wirklich alles probiert. Immer noch, hier sind ein paar Ideen:

  • Kinderwagen mit Tragetuch wechseln/ Tragetuch mit Kinderwagen wechseln, je nachdem was das Baby gerade hat.
  • Eine vertraute Freundin mehrmals in der Woche als Gast einladen und sie darum bitten, KEINE Aufmerksamkeit dem Baby zu schenken.
  • Mehr Zeit auf dem Balkon mit dem Baby verbringen und dazu jeden Tag für einige Minuten ausgehen – fünf, zehn Minuten Zeit, solange das Kind durchhält.
  • Jeden Tag versuchen das Baby eine Minute länger außen amüsiert zu halten (Blödsinn erzählen, lustige Gesichter machen, Lieder singen usw), bevor es zu weinen beginnt. Fängt es an zu weinen und zu brüllen, dann ruhig nach Hause gehen.
  • Baby’s Lieblingspielzeug oder Decke draußen mitnehmen
  • Baby’s Lieblingslied auf dem Handy spielen, während ihr unterwegs seid.
  • Sich von einem Spezialisten beraten lassen. (Kinderarzt, Kinderpsychologe)

Das Verhalten des Babys akzeptieren und nicht dagegen kämpfen. Dies mag ziemlich verantwortungslos klingen. Das Vorgeben, dass es kein Problem gibt, wenn das Problem tatsächlich da ist, würde es nur verschlimmern.

Es wäre wirklich unverantwortlich, mit dem Baby auszugehen und es brüllen zu lassen, bis es blau wird. Es wäre auch unverantwortlich, es zu Hause zu “sperren” und wochen- oder monatelang nicht nach draußen zu bringen.

In diesem Fall meine ich nicht, dass man die Augen vor dem Problem verschließt, sondern sich an den Zustand des Babys anpasst, Verständnis zeigt, geduldig bleibt. Man hat das Wissen, dass es nicht immer so sein wird. Diese Periode wird vergehen. Man unterstützt sein Kind voll und ganz, denn man erkennt, es läuft gerade eine neue und schwierige Zeit für es.

Ganz wichtig is hier, dass man ruhig und selbstbewusst bleibt, denn Babys verstehen, wenn Mama entspannt oder nervös ist. Sei einfach sicher, dass dein Baby diese Herausforderung bewältigen und schon in wenigen Wochen oder Monaten die frische Luft genießen wird.

Keine Sorgen machen: es geht vorbei!

Ich weiß, dass dieses Thema anstrengend für dich ist. Vergiss aber nie, dass du keinen Schuld daran hast (du bist die beste Mama für dein Kind und keine andere Mama kann besser sein!).

Babys und Kinder ändern sich, ebenso ihre Interessen. Der Moment wird kommen, in dem der Kleine anfängt, Spielplätze, Vögel und Bäume zu genießen, er wird neugierig und offen für die Außenwelt.

Mehr Weisheit und weniger Panik – deine positive Einstellung gegenüber der Abneigung deines Babys, auszugehen, wird ihm helfen, diese Entwicklungsphase erfolgreich durchzulaufen.

Heute will dein Baby nicht raus, das wird sich aber ändern. Eines Tages wird dein Kleinkind nur draußen spielen und total glücklich damit sein!

Ich drücke dir die Daumen!

Falls dein Kind nur im Auto schreit, kannst du dir diesen Beitrag lesen. Da werden die Ursachen gelistet, warum ein Kind nicht in Autositz will.

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Angie

Als mein erstes Kind geboren wurde, erlebte ich eine immense Freude. Dennoch fühlte ich mich unsicher, besonders wenn ich mit dem Baby draußen unterwegs war. Es gibt so viele Dinge, die man im Voraus planen und vorbereiten muss. Nach mehreren Jahren Erfahrung mit zwei Wickelkindern habe ich nun einige Tipps und Empfehlungen für andere Mütter.

Tolle Beiträge