Fast jede Wickelmama wird früher oder später mit diesem Problem konfrontiert.
Meistens weigert sich das Baby nach dem achten Monat, gewickelt zu werden und Wickeln wird zum Kampf. Einige Kinder schreien, andere drehen sich auf den Bauch.
Es gibt auch Kinder, die das Wickeln als Spiel empfinden. Sie krabbeln blitzschnell auf dem Bett, während ihre Mutter verzweifelt versucht, sie zu fangen.
In solchen Momenten fühlen sich Eltern erschöpft und denken, dass sie etwas falsch machen. Zunächst möchte ich dir sagen, dass dies eine häufige Situation ist. Du bist nicht allein.
Das erste, was du tun solltest, wenn dein Kind das Wickeln ablehnt, ist den Grund für die Änderung seines Verhaltens zu verstehen.
Wenn du die mögliche Ursache findest, kannst du schon verschiedene Techniken ausprobieren. Einige werden dir wahrscheinlich helfen, das Kind beim Wickeln zu beruhigen.
Warum wollen sich manche Kinder nicht wickeln lassen?
Es gibt viele individuelle Gründe, warum sich ein kleines Kind weigert, gewickelt zu werden. Im Allgemeinen kann man die Ursachen in drei Hauptgruppen unterteilen. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich um ein kleines Kind handelt, nicht um ein Baby.
Bei kleinen Babys könnten es mehrere Gründe zum Weinen und Schreien geben. Wenn du dich dafür interessierst, würde ich dir diesen Artikel empfehlen.
Bei Kleinkindern habe ich nur wenige mögliche Gründe zur Wickelweigerung beobachtet. Unten siehts du die Ursachen zusammengefasst:
- Kleinkind hat einen wunden Po. Wickeln tut ihm weh. Es will nicht angefasst werden.
- Das Kind ist mobil, aktiv und sehr energisch geworden. Es will spielen, sich bewegen und NICHT hingelegt werden.
- Kleinkind wächst schon – ist bereit, Windeln durch Töpfchen zu ersetzen.
Physische Ursachen
Wenn das Kind einen wunden Po hat, ist es natürlich, dass es weint und sich rundweg weigert, gewickelt zu werden. Zu wundem Po kommt es manchmal, wenn das Kleine zu warm angekleidet ist – mit dicken Strumpfhosen, dicken Hosen usw.
Wenn man einmal die Windelwechsel verpasst, kann das auch zur gereizten Haut im Windelbereich führen, denn das Kind bleibt längere Zeit mit vollen Windeln.
Der wunde Po ist eine sehr unangenehme Situation, da dies zu einem geschlossenen Kreis führen kann. Kleinkind lässt nicht zu, dass seine Windeln gewechselt werden, dies führt zu weniger häufigen Windelwechseln.
Und seltene Windelwechsel führt zu noch mehr Po-Wunden, mehr Schmerzen für das Kind und stärkerem Widerstand zum Wickeln.
Dem Kind wird es unbehaglich auf den Wickeltisch gelegt zu werden
Nach meiner Erfahrung ist dies der häufigste Grund, warum sich ein kleines Kind weigert, gewickelt zu werden. Normalerweise wird das Baby nach dem siebten oder achten Monat extrem aktiv und kann einfach nicht mehr stillstehen. Sein Körperchen wird stärker und beginnt sich immer mehr zu bewegen. Manche Babys wollen schon laufen lernen.
Um die Welt kennenzulernen, nutzt das Kleinkind das Spiel. Spielen wird ein wesentlicher Bestandteil seines Verhaltens.
Ein so kleines energisches Kind liegt sehr ungern auf dem Rücken und lässt sich in seinen Bewegungen nicht einschränken. Es dreht sich auf den Bauch, kriecht, tritt mit den Füßen und macht es normalerweise überraschend schnell. Mama und Papa können fast nicht glauben, wie schnell sich ihr Kind bewegt.
Die Bewegungen des Babys während des Wickelns können dazu führen, dass die Windel nicht korrekt positioniert wird, was später zum Auslaufen der Windel führen kann.
Zeitpunkt für Töpfchen erreicht
Wenn dein Kind zwischen zwei und drei Jahren alt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass es bereit für ein Töpfchentraining ist. Das wäre eine sehr gute Nachricht! Sobald du feststellst, dass dies der Grund für seine Unzufriedenheit beim Wickeln ist, kannst du dich nur freuen.
Dein Kind wächst und entwickelt sich prima! Zeit für die nächste Entwicklungsphase.
Was tun, wenn sich das Kleinkind nicht wickeln lässt?
Nachdem du in Ruhe darüber nachgedacht hast, was genau die Weigerung deines Kindes beim Wickeln verursacht, kannst du mit der Lösung des Problems fortfahren. Selbst wenn du das Kind nicht vollständig zum Stillstand bringst, kannst du den Vorgang zumindest vereinfachen, sodass das Ganze weniger stressig für dich und bisschen angenehmer fürs Kind wird.
Sprich immer mit deinem Kind
Bevor ich zu den konkreten Tipps übergehe, muss ich dir was mitteilen. Es ist äußerst wichtig, mit deinem Kind zu sprechen und vollständig mit ihm zu kommunizieren.
Egal welche Technik du anwendest, welchen Trick du ausprobierts, denke immer daran, dass das Baby bereits gewachsen ist und sich in eine kleine Person verwandelt hat.
Dieser kleine Mensch braucht positive Worte, Erklärungen, Verständnis und vor allem Liebe. Behandle das Kind immer als vollwertige Person und erkläre ihm ruhig, was du gerade machst und warum du es machst.
Wickeln ist in der Tat ein Ritual, mit dem du deine Beziehung mit dem Kind vertiefen kannst.
Je ruhiger du mit ihm sprichst, desto bewusster wird der kleine Mensch. Mit der Zeit wird das Kind beginnen dir zuzuhören und seine Widerstandsimpulse beim Windeln zu überwinden.
Verwende keine negativen Wörter, bleib immer positiv
Вeim Wechseln der vollen Windeln würdest du oftmals schreien wollen “Gott, wie schlecht riechst du!”.
Denk aber daran, dass das Kind die schlechte Note in deiner Einstellung spürt und dies sich negativ auf seine Einstellung zum Wickeln auswirkt. Verwende stattdessen immer positive Ausdrücke, damit du das Kleine positiv beeinflussen kannst.
Bei wundem Po den Schmerz reduzieren
Wenn dein Kind an wundem Po leidet, ist es ganz wichtig zu versuchen, den Teufelskreis durchzubrechen: Kind schreit vor Schmerzen, lässt einem nicht die Windeln wechseln, dies verschlimmert seine Wunden weiter und seine Unverträglichkeit zur Berührung wird immer stärker.
Du kannst diesen Teufelkreis durchbrechen. Dafür benötigst du jedoch eine Menge Gedult. Hier sind die Maßnahmen, die du jeden Tag ergreifen kannst.
Frische Luft an die wunde Haut ermöglichen
Das beste Mittel gegen gereizte Haut im Windelbereich ist ohne Zweifel die frische Luft. Je mehr du das Kind ohne Windeln lässt, desto schneller wird sich die Haut regenerieren. Versuche es jedes Mal, wenn du die Windel wechselst, das Kind mindestens zehn Minuten nackt zu lassen.
Wechsle die Windel noch häufiger als zuvor. Es ist super wichtig, dass die Haut des Kindes tagsüber öfter in Kontakt mit der Luft kommt. Wenn es Sommer ist, noch besser, du kannst das Kind stundenlang nackt lassen.
So sanft wie möglich bei der Reinigung vorgehen
Bei wundem Po ist der Reinigunsprozess im Wickelbereich besonders schmerzhalft für das Kleinkind. Daher aus solltest du sehr vorsichtig handeln, am besten keine Feuchttücher benutzen. Lieber Waschlappen verwenden oder dem Kind die gereizte Haut direkt unter der Dusche mit warmen (nicht heißen) Wasser waschen.
Föhn ist besser als Handtuch
Du kannst auch versuchen den Windelbereich mit einem Föhn abzutrocknen, anstatt mit Handtuch zu reiben. Im Prinzip wirkt die warme Luft viel sanfter als der direkte Kontakt mit einem Tuch.
Das Kind beim Wickeln ablenken – singen, Blödsinn reden, lustige Gesichter machen
Egal wie sanft und vorsichtig du den wunden Po behandelst, es wird dem Kind immer noch unangenehm sein, Windeln zu wechseln. Das Ganze fühlt sich einfach schmerzhaft und total unangenehm.
Du kannst versuchen, dein Kind vom Schmerz abzulenken, indem du es mit Liedern, lustigen Geschichten und interessanten Objekten unterhälst.
Eine gute Idee wäre den Fernseher einzuschalten. Es gibt fast kein Kind, das nicht auf den Bildschirm eines eingeschalteten Fernsehers starrt. Gib einfach dein Bestes, damit das Kind die Schmerzen mindestens einige Minuten lang vergisst, während du die neue Windel anziehst.
Will das Kind nicht mehr hingelegt werden, dann muss Mama etwa Kreativität zeigen
Wenn das Kind mobil geworden ist, sich ständig bewegt und die Welt kennenlernen möchte, gibt es eine einzige Möglichkeit, seinen Widerstand gegen das Wickeln zu überwinden.
Die Hauptlösung besteht darin, sich an das veränderte Verhalten des Kindes anzupassen. Der neue Rhythmus des Kindes setzt voraus, dass Mama und Papa auch neue Gewohnheiten aufbauen.
Hier sind einige Techniken, mit denen du versuchen könntest, dein Kind beim Wickeln etwas geduldiger zu machen.
Ein Wickelkampf macht nichts
Wenn sich das Kind dem Wickeln widersetzt, ist es für uns normalerweise am intuitivsten, physische Kraft anzuwenden.
Persönlich habe ich als Mutter diesen Fehler gemacht. Ich fing an, mit meinem Sohn zu kämpfen, als wären wir beide zwei Teilnehmer eines Wettbewerbs und jeder versuchte gegen den anderen zu gewinnen.
Ja, irgendwann habe ich es geschafft, seine Windeln zu wechseln und ihn anzuziehen, aber es hat mich Mühe und Nerven gekostet. Mein Sohn widerstand jedes Mal mehr und mehr und seine Abneigung, sich auf dem Rücken zu entspannen, wuchs von Tag zu Tag.
In der Tat nützt der Kampf am Wickeltisch nichts . Weder hilft der Wickelkampf Mutter und Kind, eine bessere Beziehung aufzubauen, noch erleichtert er den Wickelprozess.
Wenn das Kind mitten im Spiel ist, lieber abwarten, bis es fertig ist
Wenn du bemerkst, dass dein Kind begeistert spielt, z. B. malt, bastelt, zu einem Lied tanzt, einen Ball wirft usw, wäre es gut, dass du eine Weile wartest, bis seine Aktivität beendet ist, und erst dann die Windeln wechselst.
Kinder lieben die Abfolge von Aktivitäten und die einfache Logik der Tätigkeiten. Anstatt sein Spiel zu unterbrechen, was es sicherlich verärgern wird, kannst du an seinem Spiel teilnehmen, damit es schneller endet.
Während du das Spiel beendest, kannst du dein Kind enthusiastisch und fröhlich sagen, was nach dem Spiel vor euch beide liegt.
Lobe es dafür, dass es ein schönes Bild gezeichnet hat, hochgesprungen ist, den Ball weit weggeworfen hat oder was auch immer es gerade geschaffen hat.
Lass es stolz auf sich sein und klar verstehen, dass das Spiel vorbei ist. So wird es bereit, mit der nächsten Aktivität (in diesem Fall Windelwechsel) fortzufahren.
Kurze Massage jedes Mal vor und nach dem Wickeln
Gefällt es dein Kind massagiert zu werden? Meiste Babys und Kleinkinder lieben Massagen. Du kannst die Massage als Windelhilfe verwenden. Mach dem Kind vor und nach dem Wickeln (ohne Ausnahmen) eine kurze angenehme Massage.
Du wirst ein Ritual schaffen, auf das sich das Kleine freuen wird. Kinder brauchen Rituale – Handlungen, die auf dieselbe Weise in derselben Reihenfolge ablaufen.
Vermeide die chaotische und schnelle Windelwechsel. Schaffe stattdessen eine vertraute Umgebung für das Kleinkind, mit angenehmen Aktivitäten wie die Massage zum Beispiel.
Wickeln im Sitzen und Wickeln im Stehen lernen
In vielen Fällen ist das Kind zu aktiv, um auf den Rücken gelegt zu werden. Die Mission ist einfach unmöglich.
Auch in diesem Fall würde die Hauptmethode helfen, nämlich: Mama passt sich an die neuen Gewohnheiten des Kindes an.
Das mag einem schwierig erscheinen. Ist aber nicht. Vielleicht ist das Wickeln im Sitzen/Stehen die beste Option für dich und dein energisches Kleinkind. Vielleicht solltest du den Wickeltisch komplett aufgeben.
Die gute Nachricht ist, dass man es tatsächlich lernen kann. Mit ein paar Übungen wirst du innerhalb von etwa zehn Tagen zum Profi in diesem Bereich, glaub mir.
Windelwechsel in ein lustiges Spiel verwandeln
Habe ich erwähnt, dass kleine Kinder das Spielen als grundlegendes Werkzeug verwenden, um die Welt kennenzulernen? Genau.
Das Spiel reizt sie am meisten und beeinflusst sie am besten. Deshalb lohnt es sich, das Wickeln in ein lustiges Spiel zu verwandeln. Wickeln kann in der Tat eine Zeit zum Lachen, Kitzeln, Kuscheln und Spaß sein. Zeit für die Lieblingslieder des Kindes und seine Lieblingsobjekte.
Oft interessieren sich kleine Kinder mehr für erwachsene Gegenstände als für Spielzeug. Schlüssel, Telefone, Brillen, Kugelschreiber, die Liste geht weiter.
Wahrscheinlich hast du Gegenstände zu Hause, die dein Kind nicht berühren darf. Du kannst ihm einen von diesen “verbotenen” Gegenständen nur beim Wickeln geben, sodass es den ganz speziellen Moment fühlt.
Lass dein Kind mithelfen und assistieren
Wenn das Kind zwei und mehr Jahren alt ist, macht es Sinn, es aktiv in den Windelwechsel einzubeziehen. Gib ihm das Gefühl, wichtig zu sein, indem du ihm kleine Aufgaben zuweist, z. B. die Windel geben, die Babycreme berühren und “sagen”, ob es die mag.
Wenn du dein Kind mit einem Handtuch abtrocknest, kannst du sein Hand auf das Handtuch legen und so tun, als würde es sich selbst abtrocknen. Vergiss natürlich nicht, das Kind zu loben und zu ermutigen.
Das wird ihm helfen, sein Selbstbewusstsein zu stärken und das Wickeln mit positiven Emotionen zu assoziieren.
Mit 2 Jahren kannst du die Trainerhöschen probieren, mit 3 Jahren: das Töpfchen
Dieser Titel gilt nur zur Orientierung. Natürlich kannst du dein Kind früher oder später ans Töpfchen gewöhnen. Manche Eltern benutzen gar keine Trainerhosen und gehen direkt von Windel zu Töpfchen. Hier gibt es keine richtige Entscheidung. Jedes Kind ist anders und entwickelt sich individuell.
Was wäre hier wichtig? Das Verhalten des Kindes zu beobachten. Wenn du das Gefühl hast, dass die Zeit gekommen ist, versuche es einfach.
Vom ersten Mal wird es wahrscheinlich nicht funktionieren, es dauert normalerweise einige Wochen bis einige Monate, bis das Kind lernt, mit dem Töpfchen umzugehen.
Eine besonders häufige Situation ist folgende. Man fängt mit dem Töpfchentraining an und nach zirka zwei Wochen gibt auf und kehrt zurück zu den Windeln. Nach einigen Monaten versucht man ereneut und diesmal klappt es mit dem Töpfchen.
Manchmal benötigt das Kind etwa mehr Zeit, um trocken zu werden, und das ist ganz normal.
Du wirst also selbst herausfinden, wann dein Kind wirklich bereit ist, zur nächsten Entwicklungsstufe überzugehen.
Fazit zum Thema “Kleinkind lässt sich nicht mehr wickeln”
Ich werde jetzt den ganzen Artikel in ein paar kleinen, praktischen Tipps zusammenfassen. Hier sind die Sachen, die du probieren kannst, wenn du aufs Problem stößt:
- Sprich mit deinem Kind und verwende nur positive Wörter.
- Bei wundem Po lass das Kind längere Zeit ohne Windel, nutze Wasser anstatt Feuchttücher, verwende Föhn anstatt Tuch und lenke das Kind beim Wickeln ab.
- Wenn das Kind mitten im Spiel ist, warte lieber geduldig ab
- Verwandle den Windelwechsel in ein lustiges Spielritual
- Lass dein Kind beim Wickeln mithelfen
- Lerne das Kind im Sitzen/ bzw. im Stehen zu wickeln
- Fange mit Töpfchentraining an
Ich hoffe, ich konnte einem mindestens ein bisschen helfen. Wenn du weitere Vorschläge hast und gewisse Tipps und Tricks aus eigener Erfahrung kennst, kannst du mir gerne an info@wickeltascherucksack.de schreiben und ich werde deine Ideen hinzufügen.
Wenn du weitere Infos zum Thema lesen willst, kannst du hier gehen, oder die Hauptseite besuchen.