Im vorherigen Beitrag habe ich bereits ein verwandtes Thema behandelt, nämlich die Frage, in welchen Situationen es ratsam ist, das Baby zu wickeln, selbst wenn es bereits eingeschlafen ist. Insgesamt gibt es 10 solcher Fälle. Ich empfehle, einen Blick darauf zu werfen, um sicherzustellen, wann es sinnvoll sein könnte, das Baby im Schlaf zu wickeln.
Den entsprechenden Bericht findest du hier.
Heute möchte ich ein noch bedeutenderes Thema ansprechen:
Ist es möglich, das Baby während des nächtlichen Schlafs zu wickeln, ohne es aufzuwecken? Und falls ja, wie kann man dies am besten umsetzen?
Als Eltern kennen wir alle die besorgten Gedanken, wenn das Baby friedlich schläft und die Windel gewechselt werden muss: “Wie kann ich die Windel wechseln, ohne das Baby zu wecken? Die Kleine/der Kleine schläft so ruhig ein… Die Windel ist jedoch voll, es kann nicht die ganze Nacht bleiben. Was soll ich jetzt tun?”
Kannst du dich in diesen Gedanken wiedererkennen? Ich persönlich habe zahlreiche ähnliche Situationen erlebt, besonders als frischgebackene Mutter. Mit meinem zweiten Kind hatte ich bereits genügend Erfahrung gesammelt und wusste, wie ich mein Baby wickeln konnte, ohne es aufzuwecken.
Es gibt einige hilfreiche Tipps und Tricks, die man im Allgemeinen beachten sollte – sozusagen Dos and Don’ts beim nächtlichen Wickeln. In diesem Beitrag werde ich gerne mein Wissen dazu mit dir teilen.
Bei Neugeborenen gelingt es leichter
In den ersten Wochen nach der Geburt sollten keine großen Probleme beim nächtlichen Wickeln auftreten. Neugeborene verbringen fast den gesamten Tag mit Schlafen (16 bis 18 Stunden von 24). Dies ist eine wunderbare Zeit für die Mutter: das Baby ist noch nicht kräftig genug, um laut zu schreien (das Weinen eines Neugeborenen ist nichts im Vergleich zum Weinen eines 7-8 Monate alten Babys!), sich zu drehen oder mit den Beinen zu strampeln. Das kleine Wesen schläft einfach und friedlich.
Wenn dein neugeborenes Baby nachts eine volle Windel hat – was zu 100% vorkommen wird – genügt es, das Baby in aller Ruhe zu wickeln, ohne helles Licht, laute Musik oder andere Störungen, die das Baby stressen könnten. Das Baby wird wahrscheinlich ein paar sanfte Handbewegungen machen, vielleicht etwas vor sich hin murmeln und dann gleich wieder einschlafen.
Größere Babys mögen es nicht geweckt zu werden
Mit dem Wachsen des Babys etabliert sich ein fester Ess- und Schlafrythmus. Das bringt den Vorteil mit sich, dass man genau weiß, wann das Baby isst und schläft und entsprechend planen kann.
Allerdings hält das Baby zu dieser Zeit sehr stark an seinem Schlaf fest. Wenn es geweckt wird, reagiert es oft empfindlich. Einige Babys fangen an zu weinen, und es kann Stunden dauern, bis sie wieder zur Ruhe kommen. Andere schlafen nach dem Wickeln einfach nicht wieder ein. Die Störung durch den Windelwechsel genügt, und sie bleiben für die gesamte Nacht wach, was äußerst stressig für die Eltern sein kann.
Es ist von enormer Bedeutung für die Eltern, dass ihr Baby einen durchgehenden Nachtschlaf bekommt. Andernfalls könnten auch Mama und Papa ihren Nachtschlaf verpassen, und glaub mir, das ist das Schlimmste, was im Elternalltag passieren kann.
Gleichzeitig sollte das Baby nicht einfach nur in einer vollen Windel schlafen gelassen werden, da dies ungesund für die zarte Babyhaut ist. Insbesondere nach dem Stuhlgang sollte die Windel so schnell wie möglich gewechselt werden, um wunde Haut und Entzündungen zu vermeiden.
Das Wickeln im Schlaf ist also notwendig. Die Frage lautet: Wie kann man das am besten leisten?
Und hier mein erster Tipp:
Es lohnt sich 100% alles Mögliche auszuprobieren, um das Baby beim Wickeln nicht aufzuwecken.
7 Tipps fürs nachtliche Wickeln während Baby schläft
Die Gewissheit, dass das nächtliche Wickeln beim ersten Versuch erfolgreich verläuft, gibt es leider nicht. Diese nächtliche Aufgabe kann durchaus knifflig sein, und ich persönlich habe erst nachdem ich ausreichend Erfahrung gesammelt hatte, den Dreh herausgefunden.
Dennoch bin ich überzeugt, dass es lohnenswert ist, dir bewährte Praktiken vorzustellen, damit du weißt, worauf es ankommt und wie man es richtig macht. Wenn du diese Tipps mit praktischem Geschick und einem Hauch mütterlicher Intuition kombinierst, wirst du Schritt für Schritt lernen, dein Baby zu wickeln, ohne dabei seinen ruhigen Schlaf zu stören.
In folgendem Video erhältst du einen schnellen Überblick über die wichtigen Schritte zum nächtlichen Wickeln. Egal, ob du das Video ansiehst oder direkt zum Text weiter-scrollst, empfehle ich dir, den gesamten Beitrag zu lesen. Denn darin teile ich kleine, aber äußerst wichtige Kenntnisse mit.
1. Finde den optimalen Zeitpunkt
Generell gibt es zwei geeignete Zeitpunkte in der Nacht, um dein Baby zu wickeln und dabei gute Chancen zu haben, es nicht zu wecken.
Windelwechsel vor dem nächtlichen Füttern: Versuche, die Windel vor dem nächtlichen Füttern zu wechseln. Auf diese Weise kann das Baby nach dem Wickeln direkt wieder einschlafen, während es gestillt oder gefüttert wird. Das Füttern wirkt beruhigend und hilft dabei, das Baby schnell wieder in den Schlaf zu bringen. Vermeide es jedoch, das Baby direkt nach dem Füttern zu wickeln, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, es dabei zu wecken. Nach dem Füttern ist das Baby noch nicht in einen tiefen Schlaf versunken und reagiert möglicherweise empfindlich auf den Windelwechsel.
Windelwechsel im tiefsten Schlaf des Babys: Wenn das Baby in seinem tiefsten Schlaf ist, bietet sich ebenfalls ein guter Moment zum Wickeln an. In diesem Stadium schläft es besonders fest, und die Wahrscheinlichkeit, es zu wecken, ist geringer. Achte darauf, die Prozedur ruhig und behutsam durchzuführen, um das Baby nicht unnötig zu stören.
Vielleicht fragst du dich, wie du überhaupt erkennen kannst, dass dein Baby tief eingeschlafen ist. Es ist einfacher, als es scheint. Achte auf die kleinen Anzeichen.
Wenn dein Baby regungslos ist, die Arme und Beine locker liegen, die Muskeln entspannt sind und eine ruhige, gleichmäßige Atmung aufweist, dann schläft es wahrscheinlich tief.
Beobachte das Gesicht deines Babys. Im tiefen Schlaf sind die Gesichtsmuskeln vollständig entspannt. Dein Baby macht keine Grimassen, lutscht nicht an seinen Fingern und bewegt die geschlossenen Augen nicht. Das Gesicht wirkt völlig entspannt und frei von jeglichen Mimiken.
2. Finde den geeigneten Wickelplatz
Der Ort, an dem du dein Baby in der Nacht wickelst, ist entscheidend. Eine äußerst praktische Methode ist die sogenannte ‘passive Wickelmethode’, die in den meisten Fällen sehr gut funktioniert.
Was bedeutet es, das Baby passiv zu wickeln? Es bedeutet einfach, die Schlafposition des Babys während des Windelwechselns nicht zu verändern.
Wenn dein Baby in seinem Bettchen schläft, versuche, das Wickeln direkt im Bett zu erledigen. Möglicherweise musst du dich ein wenig nach vorne beugen und deine Körperposition an die niedrige Lage des Babys anpassen, aber dies ist in der Regel für etwa 5 Minuten machbar. Besonders bequem ist es, wenn dein Baby im Elternbett schläft. Du kannst es direkt dort wickeln, wo es sich befindet. Wenn das Baby sich in seiner tiefen Schlafphase befindet, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es nicht wecken wirst.
Egal, wo dein Baby schläft oder eingeschlafen ist, versuche, es nicht hochzuheben und an einen anderen Ort zu transportieren.
Selbst wenn du das Baby tagsüber an einem Wickeltisch oder einer speziell eingerichteten Wickelstation wickelst, vergiss in der Nacht den Wickeltisch. Eine zusätzliche Wickelauflage ist ebenfalls nicht notwendig und könnte das Kind sogar wecken.
Jede Oberfläche, sei es eine Wickelunterlage oder ein Wickeltisch, die sich von der Oberfläche unterscheidet, auf der das Baby gerade schläft, könnte den Babyschlaf stören. Das Baby würde eine Veränderung auf seinem Rücken spüren, und wir möchten die Sensibilität des Kleinen nicht unnötig stimulieren.
3. Bereite dich im Voraus vor
Du musst langsam und ruhig, aber auch effizient handeln. Wenn du erst beginnst, Wickelverpackungen zu öffnen und in den Wickelsachen nach dem zu suchenden Baby zu kramen, wirst du es sicherlich stören.
Lege im Voraus alle benötigten Wickelutensilien bereit, sodass du nicht nach den Dingen suchen musst. Dies reduziert nicht nur die Geräuschentwicklung, sondern verkürzt auch die benötigte Zeit.
Achte darauf, geräuscharme Wickelutensilien zu verwenden. Einige Windelpackungen können beim Öffnen unangenehme Geräusche machen. Wenn möglich, öffne sie im Voraus und lege die Windel bereit.
Eine im Voraus bereitgelegte Windel erhöht die Wahrscheinlichkeit ungemein, dass du dein Baby nicht weckst.
4. Denke minimalistisch, wenn du in der Nacht wickelst
Brauchst du wirklich diese paar Tropfen Öl auf Babys Po? Nein, du benötigst sie nicht. Tatsächlich sind kaum Wickelutensilien für das nächtliche Wickeln notwendig.
Wenn die Windel nur mit Urin gefüllt ist, genügt:
Eine saubere Windel.
Das ist alles. Keine Wickelunterlagen, kein lauwarmes Wasser, keine Tücher und Cremes, nichts. Einfach eine trockene Windel.
Bei Stuhlgang benötigst du eine Wickelunterlage (die du diskret unter Babys Po legst), einige Feuchttücher und eine Windel.
Vielleicht magst du Feuchttücher nicht (schaue dir den Beitrag ‘Feuchtücher oder Waschlappen zum Wickeln?’ an), denkst vielleicht, dass sie nicht gut für die Babyhaut sind, etc. Beachte, dass das Wickeln in der Nacht mit Feuchttüchern eine Ausnahme ist und sich lohnt, um das Baby nicht zu wecken. Wähle einfach die schnellste und einfachste Variante.
Wichtiger Hinweis! Mit den Feuchttüchern solltest du sehr vorsichtig sein, da sie sich kalt auf Babys Po anfühlen und das Baby durch diese unangenehme Kälte aufwachen könnte. Um das zu vermeiden, nimm 2-3 Feuchttücher am Abend vor dem Schlafengehen aus der Verpackung und lasse sie auf einem Tuch neben dem Bett liegen. Dadurch werden sie etwas trockener und viel weniger kalt. Die Feuchttücher müssen nicht zu nass sein, um den Stuhlgang zu entfernen.
Und nochmals möchte ich betonen, dass bei ausschließlichem Urin in der Windel einfach eine neue Windel ausreicht – keine Feuchttücher und keine Wickelunterlage.
5. Wähle eine passende Babykleidung vor dem Schlafengehen
Manche Modelle von Bodys weisen sehr unangenehme Knöpfe auf. Sie sind schwer zu öffnen und zu schließen, erfordern zusätzlichen Druck. Solch einen Body möchtest du beim nächtlichen Wickeln keinesfalls haben. Wähle stattdessen einen Body mit leicht zu öffnenden und leise schließbaren Knöpfen.
Entscheide dich stets für einen Pyjama, der aus zwei Teilen besteht (die Hosen sollten in der Taille einen Gummizug haben). So kannst du einfach nur die Hosen ausziehen und den Body öffnen, während das Oberteil des Babys weiterhin gut angezogen bleibt. Wenn dein Baby mit einem Einteiler-Body schläft, ist das komplette Ausziehen fast unumgänglich, was beim Wickeln fast sicher zu einer Weckreaktion führen könnte, da Babys die Kälte nicht mögen.
Kleiner Tipp: Wenn du vermutest, dass du die Windel in der Nacht wechseln musst, kannst du die Knöpfe des Bodys vor dem Schlafen gar nicht erst schließen. Das verkürzt die Wickelzeit und das Kind wird weniger Unruhe um sich herum spüren.
6. Verbessere deine Wickeltechnik: ruhig und effizient!!
Wenn du die Windel öffnest, versuche dies langsam und behutsam zu tun, um Geräusche zu minimieren. Vermeide laute Geräusche oder plötzliche Bewegungen, die das Baby aufwecken könnten. Achte darauf, die Windel so weit wie möglich im Voraus zu öffnen, bevor du sie entfernst.
Bewege dich fließend, um das Baby nicht zu erschrecken, und vermeide ruckartige Bewegungen.
Hebe die Beine des Babys nur minimal an, so wenig wie möglich. Es sollte gerade genug sein, um die neue Windel unter den Po zu legen.
Handle ruhig, leise, diskret, aber auch zügig und geschickt mit den Händen.
Der gesamte Wickelprozess sollte nicht länger als 2-3 Minuten bei Urin und 4-5 Minuten bei Stuhlgang dauern.
7. Beachte die Umgebung: dunkel und warm soll es sein
Vermeide helles Licht beim Wickeln und setze stattdessen eine Nachtlampe oder eine gedimmte Lampe ein, um das Zimmer sanft zu beleuchten.
Babys mögen es nicht, plötzlich Kälte zu spüren. Stelle sicher, dass das Zimmer eine angenehme Temperatur hat, und decke das Baby während des Wickelns mit der warmen Decke, in der es ohnehin schläft, ab.
Beim Zudecken solltest du jedoch vorsichtig sein. Wenn es im Zimmer warm ist und du bemerkst, dass das Baby mit nach oben gestreckten Händen und weit auseinander gestellten Beinen schläft, signalisiert das, dass es bereits warm ist. In diesem Fall ist es nicht notwendig, es mit einer Decke zu bedecken, da dies einen negativen Effekt haben kann und das Baby sich durch die Bewegung der Decke und die zusätzliche Wärme gestört fühlen könnte.
Handle also entsprechend der Situation. Wichtig ist dabei, den Schlafzustand des Babys nicht zu stören. Vermeide Kälte von frisch aus der Packung genommenen Feuchttüchern, Kälte durch das Ausziehen, Wärme durch das Zudecken mit einer Decke, Geräusche, Licht vom Handy, einen Wechsel des Ortes und Änderungen der Körperposition – all diese Dinge sollten vermieden werden, wenn du dein Baby nicht wecken möchtest.
Fazit zum Thema
Ich hoffe, diese Tipps sind hilfreich für dich, um das nächtliche Wickeln deines Babys effizienter und störungsfreier zu gestalten. Die Zeit des nächtlichen Wickelns kann eine Herausforderung für Eltern sein, aber mit einigen einfachen Strategien kannst du sicherstellen, dass dein Baby ruhig weiterschläft.
Erinnere dich daran, dass die Bedürfnisse jedes Babys unterschiedlich sind. Beobachte die Reaktionen deines Kindes und passe die Techniken entsprechend an. Es ist wichtig, ruhig und geduldig zu bleiben, um eine positive Schlafumgebung für dein Baby zu schaffen.
Alles Gute beim nächtlichen Wickeln und einen erholsamen Schlaf für dich und dein Baby!
Und bitte nicht vergessen! Wickel das Baby nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Manchmal kann es besser sein, das Baby schlafen zu lassen, besonders wenn es nur wenig Urin hat und die Windel nicht voll ist.
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