Der Schnuller war für uns eine wahre Rettung in den ersten Lebensmonaten, aber irgendwann kommt der Moment, an dem wir uns fragen: Wann und wie entwöhne ich mein Kind vom Schnuller? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und hier sind einige Erkenntnisse, die ich gesammelt habe.
In welchem Alter sollte man den Schnuller abgewöhnen?
Die Meinungen dazu gehen auseinander, aber viele Experten empfehlen, den Schnuller zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat abzuwöhnen. In diesem Alter beginnt dein Baby, sich stärker für die Umgebung zu interessieren und kann leichter abgelenkt werden. Außerdem sind die Zähne noch nicht vollständig ausgebildet, was das Risiko von Zahnfehlstellungen verringert.
Ich persönlich habe bei meinem Sohn mit 10 Monaten angefangen, den Schnuller schrittweise abzusetzen. In dieser Zeit hat er begonnen, mehr Interesse an seiner Umgebung zu zeigen und wir haben versucht, den mit Spielsachen und anderen Aktivitäten abzulenken. Eine Freundin von mir hat bei ihrer Tochter ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie hat den Schnuller mit 11 Monaten abgewöhnt und berichtet, dass ihre Tochter viel neugieriger auf ihre Umwelt wurde und der Schnuller dadurch weniger wichtig war.
Ein guter Indikator, dass die Zeit gekommen ist, den Schnuller abzugewöhnen, ist, wenn dein Kind sich zunehmend von selbst von ihm entfernt oder weniger danach verlangt. Oft ist dies zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr der Fall.
Manchmal kann es auch hilfreich sein, bestimmte Anlässe oder Veränderungen im Leben des Kindes (z.B. der Wechsel in die Kita) abzuwarten oder zu vermeiden, um den Übergang einfacher zu gestalten.
Bis wann kann man den Schnuller nutzen?
Einige Eltern fragen sich, bis wann der Schnuller überhaupt noch hilfreich ist. Der Schnuller kann gerade in den ersten Lebensmonaten beruhigend wirken und beim Einschlafen helfen. Aber spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ihn komplett abzusetzen, da das ständige Nuckeln negative Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferentwicklung haben kann.
Ist es wirklich schädlich?
Wie lange die Entwöhnung dauert, hängt von mehreren Sachen ab
Die Dauer der Entwöhnung kann von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Bei manchen Kindern klappt es innerhalb weniger Tage, bei anderen kann es Wochen dauern. Wichtig ist, geduldig und liebevoll zu bleiben. Bei meinem Sohn hat es etwa zwei Wochen gedauert, bis er den Schnuller nicht mehr vermisst hat.
Wir haben dabei schrittweise den Gebrauch reduziert – zunächst nur noch zum Einschlafen, dann nur noch für die Nacht und schließlich gar nicht mehr. Eine Freundin von mir, die ebenfalls Mutter von zwei Kindern ist, hat berichtet, dass es bei ihrem älteren Sohn mehrere Wochen dauerte, bis er den Schnuller nicht mehr vermisste, während ihr jüngerer Sohn den Schnuller innerhalb weniger Tage komplett vergessen hatte.
Jede Familie und jedes Kind ist anders, und es ist wichtig, den eigenen Weg zu finden.
Achtung! Du wirst dein Baby verwöhnen!
Die verschiedenen Situationen geklärt
Das kannst du machen, um deinem Kind den Nuckel abzugewöhnen
Die Entscheidung, deinem Kind den Schnuller abzugewöhnen, ist ein wichtiger Schritt, der mit Bedacht und Geduld angegangen werden sollte. Es gibt keine “eine richtige Methode” für alle Kinder, da jedes Kind einzigartig ist und unterschiedliche Bedürfnisse hat. Hier sind einige praktische Tipps und persönliche Erfahrungen, die dir dabei helfen können, diesen Übergang so sanft wie möglich zu gestalten.
Schrittweise Reduktion
Beginne damit, den Schnuller tagsüber weniger anzubieten und ihn nur noch bei Bedarf zu geben. Nach und nach kannst du den Gebrauch weiter einschränken.
Bei meinem Sohn haben wir damit begonnen, den Schnuller nur noch zum Einschlafen zu geben. Das bedeutete, dass er während des Tages lernen musste, sich ohne den Schnuller zu beruhigen. Wir boten ihm alternative Möglichkeiten an, wie zum Beispiel sanfte Streicheleinheiten oder leises Summen, wenn er unruhig war. Nach etwa einer Woche haben wir dann auch das reduziert und den Schnuller nur noch nachts gegeben.
In dieser Phase haben wir versucht, die Einschlafsituation so angenehm wie möglich zu gestalten, mit einer ruhigen Atmosphäre und einem festen Ritual. Schließlich haben wir den Schnuller komplett weggelassen, und obwohl es ein paar unruhige Nächte gab, gewöhnte er sich schnell daran.
Wichtig ist, geduldig zu bleiben und das Tempo den Bedürfnissen des Kindes anzupassen.
Alternativen bieten
Gib deinem Kind alternative Beruhigungsmethoden, wie ein Kuscheltier oder ein Schmusetuch, um den Übergang zu erleichtern.
Mein zweiter Sohn hat ein kleines Stofftier, das er besonders liebt, und dieses hat ihm sehr geholfen, den Schnuller zu vergessen. Er nannte es liebevoll “Bärchen” und hatte es immer bei sich, wenn er müde oder unruhig war. Auch ein befreundeter Vater, hat gute Erfahrungen mit einem Schnuffeltuch gemacht, das sein Sohn immer bei sich hatte, als der Schnuller abgewöhnt wurde. Er erzählte mir, dass sein Sohn das Tuch gerne an sein Gesicht hielt, was ihm Sicherheit und Trost gab. Solche persönlichen Gegenstände können eine große Hilfe sein, da sie dem Kind eine vertraute Beruhigung bieten, die den Schnuller ersetzen kann.
Rituale einführen
Schaffe neue Einschlafrituale, die ohne Schnuller funktionieren, wie zum Beispiel das Vorlesen einer Geschichte oder das Singen eines Liedes.
Bei uns hat das Vorlesen einer Gutenachtgeschichte sehr gut funktioniert. Jede Nacht suchten wir uns ein Buch aus, kuschelten uns zusammen und ließen den Tag mit einer schönen Geschichte ausklingen. Es hat nicht nur geholfen, den Schnuller abzugewöhnen, sondern auch eine schöne gemeinsame Zeit geschaffen.
Diese Routine gab meinem Sohn Sicherheit und half ihm, sich zu entspannen und ohne den Schnuller einzuschlafen. Eine Freundin von mir singt ihrer Tochter jeden Abend ein Schlaflied. Dieses Ritual ist zu einem festen Bestandteil ihrer Abendroutine geworden und hat den Übergang weg vom Schnuller sehr erleichtert.
Ablenkung
Sorge für ausreichend Ablenkung und Beschäftigung während des Tages, sodass dein Kind den Schnuller weniger vermisst. Spiele, Spaziergänge und gemeinsames Basteln können dabei sehr hilfreich sein. Mein Sohn hat es geliebt, mit Bauklötzen zu spielen oder im Park zu toben, was ihn vom Schnuller abgelenkt hat.
Wir haben auch viele kreative Aktivitäten ausprobiert, wie Malen oder Basteln, was ihm half, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Eine weitere Mutter in unserer Spielgruppe erzählte mir, dass sie jeden Nachmittag mit ihrer Tochter einen Spaziergang macht, um frische Luft zu schnappen und neue Dinge zu entdecken. Diese Aktivitäten lenken das Kind vom Schnuller ab.
Positives Verstärken
Lobe dein Kind, wenn es ohne Schnuller auskommt, und mache ihm Mut, dass es das gut macht. Kleine Belohnungen können ebenfalls helfen. Wir haben zum Beispiel ein Belohnungssystem eingeführt, bei dem mein Sohn für jeden schnullerfreien Tag einen Sticker bekommen hat. Nach einer Woche gab es dann eine kleine Überraschung, wie ein neues Buch oder einen Ausflug zum Spielplatz.
Diese positiven Verstärkungen motivieren das Kind und machen den Übergang leichter.
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Fazit tum Thema
Den Schnuller abzugewöhnen, kann eine Herausforderung sein, aber mit Geduld und ein wenig Planung wirst du es schaffen. Denke daran, dass jedes Kind unterschiedlich ist und dass du am besten weißt, was für dein Kind funktioniert. Es kann auch hilfreich sein, sich mit anderen Eltern auszutauschen und deren Erfahrungen zu hören. So habe ich viele wertvolle Tipps bekommen, die uns den Prozess erleichtert haben. Viel Erfolg und alles Gute auf diesem Weg!
Angie von Wickelkind Liebe