Eines der ersten Themen, das mich als frischgebackene Mutter beschäftigte, war das Thema: Wickeln oder schlafen lassen?
Es kam vor, dass mein Baby gerade eingeschlafen war, ich jedoch feststellte, dass die Windel seit geraumer Zeit nicht mehr gewechselt worden war. Plötzlich stand ich vor der Entscheidung: Sollte ich die Windel jetzt wechseln oder mein Baby einfach weiterschlafen lassen?
Mit der Zeit löste sich dieses Dilemma, als ich eine feste Wickelroutine etablierte. Vor dem Zubettgehen meines Babys wechselte ich die Windel, und auch in der Nacht vollzog ich einen weiteren Wechsel, ohne mein Baby dabei zu wecken.
Ja, es ist durchaus möglich, ein Baby zu wickeln, ohne es zu wecken. Ich habe einen ausführlichen Betrag zum Thema geschrieben.
Sollte man Babys wickeln wenn sie schlafen?
Es gibt keine festen Regeln für den Windelwechsel und die Pflege der Babyhaut. Letztendlich handeln alle Eltern nach ihrem eigenen Empfinden. Ich kenne Mütter, die den Babyschlaf als äußerst wichtig erachten und eine goldene Regel befolgen: Das Baby während des Schlafs nicht stören! Wenn du dich zu diesen Eltern zählst, ist dieser Beitrag möglicherweise nicht für dich.
Jedoch habe ich nach meinen Erfahrungen mit zwei Kindern festgestellt, dass es Situationen gibt, in denen es besser ist, die Windel zu wechseln, selbst wenn das Baby schläft.
In diesen 10 Situationen ist ein Windelwechsel unumgänglich, selbst im Schlaf des Babys
Wenn dein Baby ein Neugeborenes ist, halte ich es für selbstverständlich, es auch nachts zu wickeln. Bei Neugeborenen wird der Schlaf durch einen Windelwechsel in der Regel nicht beeinträchtigt, da sie schnell wieder einschlafen. Mach dir also keine Sorgen, dein Kind zu wecken; wechsele einfach die Windel und lass es weiterschlafen.
Bei älteren Babys (3-6 Monate und älter) kannst du folgende Fragen berücksichtigen:
Hat sich heute etwas ereignet, das den Rhythmus des Babys beeinflusst hat? Zum Beispiel, hat es mehr als üblich gegessen oder ist es heute später eingeschlafen? Schläft das Baby mehr als gewöhnlich?
Immer wenn etwas Unerwartetes im Ess- und Schlafrhythmus des Babys passiert, solltest du aufmerksam sein und sich darauf vorbereiten, dass eine volle Windel in der Nacht vorkommen könnte.
Ich habe ein Video zu diesem Thema erstellt – schau es dir gerne kurz an oder lies einfach weiter.
Lass uns nun jede Situation einzeln durchgehen.
1. Baby ist noch ein Neugeborene
Besonders bei Neugeborenen ist es von entscheidender Bedeutung, die Windel alle paar Stunden zu wechseln. Alle etwa 3 Stunden ist es erforderlich, eine frische Windel anzulegen.
Neugeborene machen häufig Pipi und haben regelmäßigen Stuhlgang, da sie sich in kurzen Intervallen ernähren. Dieses natürliche Verhalten führt dazu, dass sie auch in kleinen Abständen Ausscheidungen haben.
Zusätzlich ist ihre Haut äußerst zart und ungeschützt. Es ist nicht ratsam, die Windel länger als 10 Minuten voll zu lassen. Zudem füllen sich die Windeln schnell!
Daher besteht bei Neugeborenen keinerlei Zweifel daran, dass auch nachts regelmäßige Wickelvorgänge notwendig sind.
Mit der Zeit wird es besser und besser…
Wenn das Baby wächst und die Essenszeiten reduziert, entwickelt sich ein gesunder Rhythmus. Du wirst feststellen, dass das Baby seltener Pipi und Stuhlgang hat. Die Windel füllt sich langsamer, und die Zeit, in der dein Baby die Windel tragen kann, verlängert sich. Es könnte sein, dass du das Baby um 22 Uhr fütterst, die Windel wechselst und am Morgen nur einmal Pipi in der Windel ist. Das ist völlig in Ordnung – für nur einmal Pipi in der Nacht muss das Baby nicht gewickelt werden.
2. Baby wird nachts gefüttert
Wenn du dein Baby nachts fütterst und es dabei einschläft, besteht die Möglichkeit, dass die Windel gewechselt werden muss, um es frisch zu halten.
Der Grund dafür liegt darin, dass Babys oft nach dem Essen oder während des Fütterns eine nasse oder volle Windel haben können. Um sicherzustellen, dass dein Kleines weiterhin komfortabel schläft und keine Hautreizungen entwickelt, ist es ratsam, die Windel zu wechseln, sobald es eingeschlafen ist. Dieser kleine Schritt trägt dazu bei, dass sowohl das Wohlbefinden als auch der Schlaf deines Babys optimal unterstützt werden.
3. Baby hatte mehr gegessen als normalerweise
Wenn dein Baby vor dem Schlafengehen mehr Flüssigkeiten zu sich genommen hat (bzw. mehr gesaugt oder gegessen hat), füllt sich die Windel schneller, und du kannst nicht darauf warten, dass das Baby von selbst aufwacht.
Ein Windelwechsel kann dazu beitragen, dass das Baby ungestört weiterschlafen kann, und verhindert potenzielle Hautreizungen durch eine übermäßig volle Windel.
4. Baby hatte einen Stuhlgang gemacht
Gelegentlich kommt es vor, dass das Baby nachts Stuhlgang hat. In solchen Fällen ist ein Wickeln notwendig, da sonst dein Baby am nächsten Morgen einen wunden Po haben könnte. Es wird empfohlen, die Windel möglichst rasch zu wechseln, um Hautreizungen und möglichen Windelausschlag zu verhindern. Dies gilt besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, da ihre Haut empfindlicher ist.
Lesetipp: ‘5 Fehler, die zum Auslauf der Windeln führen’
Wenn du bemerkst, dass dein Baby Stuhlgang hatte, ist es wichtig, sofort zu handeln, unabhängig davon, ob es schläft oder nicht. Du kannst den Windelwechsel behutsam gestalten, um das Baby nicht unnötig zu stören. Vermeide dabei helles Licht und laute Geräusche, um die Schlafatmosphäre so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Auf diese Weise kannst du sowohl das Wohlbefinden deines Babys als auch seine Hautgesundheit effektiv im Blick behalten.
5. Baby schläft plötzlich ein
Ihr wart zu Gast oder hattet bis spät in die Nacht Besuch, als dein Baby plötzlich eingeschlafen ist, ohne dass du es vorher gewickelt hattest. In solchen Momenten steht nun die Aufgabe an, es im Schlaf zu wickeln.
Auch in anderen Situationen kann es vorkommen, dass das Baby unerwartet einschläft, sei es während Autofahrten, in der Trage oder im Kinderwagen, nach einem entspannenden Bad oder nach aktiven Spielen.
Unabhängig von der konkreten Situation ist es wahrscheinlich, dass das schlafende Baby bald eine volle Windel haben wird.
6. Baby geht später zum Bett
Ein später Schlafbeginn deines Babys kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es nachts eine volle Windel bekommt, die gewechselt werden muss. Das verzögerte Zubettgehen beeinflusst den normalen Schlafzyklus des Babys, was wiederum zu einer Veränderung der üblichen Aktivitäten führt, insbesondere in Bezug auf Essen und Trinken. Dies kann die Urinproduktion beeinflussen und somit die Notwendigkeit eines nächtlichen Windelwechsels erhöhen.
Daher ist es wichtig, bewusst auf Schlaf- und Fütterungszeiten zu achten, um den nächtlichen Windelaufwand zu minimieren.
7. Baby schläft mehr als normalerweise
Wenn dein Baby einen längeren Schlafzyklus hat als üblich, kann es sein, dass die Windel während des Schlafs voll wird und gewechselt werden muss.
Mit der Zeit wirst du ein genaues Gespür dafür entwickeln, wie viele Stunden dein Baby in der Nacht schläft. Du wirst wissen, wann es etwa Pipi machen oder Stuhlgang haben könnte. Logischerweise wirst du auch natürlich bemerken, wenn dein Kleines mehr schläft als gewöhnlich. Sobald dir dies auffällt, bereite dich darauf vor, bald die Windel zu wechseln.
8. Baby hat Magenprobleme
Bei Durchfall, Magenproblemen bzw. Koliken kann es erforderlich sein, die Windel häufiger zu wechseln, um das Baby trocken und sauber zu halten.
Babys mit Magenproblemen oder Koliken können unruhig sein und vermehrt Windelwechsel erfordern, da sie möglicherweise empfindlicher auf nasse oder verschmutzte Windeln reagieren.
Siehe auch: “Koliken lindern: 10 praktische Tipps”
Besonders bei Durchfall besteht das Risiko von Infektionen, und ein regelmäßiger Windelwechsel ist entscheidend, um die Ausbreitung von Keimen zu verhindern und die Hygiene aufrechtzuerhalten.
9. Baby nimmt Medikamente ein
Falls dein Baby Medikamente einnimmt, die zu vermehrtem Wasserlassen führen können, ist es möglicherweise notwendig, die Windel nachts häufiger zu wechseln. Einige Medikamente, insbesondere solche, die harntreibende Effekte haben, können die Urinproduktion des Babys erhöhen und somit zu einer schnelleren Befeuchtung der Windel führen.
In solchen Fällen ist es wichtig, die Schlafumgebung deines Babys trocken zu halten, um Hautirritationen zu vermeiden und einen ungestörten Schlaf zu ermöglichen.
10. Baby hat eine besonders empfindliche Haut
Bei empfindlicher Haut, die zu Windelausschlag neigt, macht es Sinn, die Windel auch nachts regelmäßig zu wechseln. Empfindliche Haut reagiert oft sensibler auf Feuchtigkeit und Reizstoffe, und eine längere Verweildauer in einer feuchten Windel kann das Risiko von Windelausschlag erhöhen.
Durch einen konsequenten nächtlichen Windelwechsel kannst du dazu beitragen, die Haut deines Babys trocken zu halten und somit Hautreizungen vorzubeugen. Die Verwendung einer hautfreundlichen Windelcreme während des nächtlichen Wechselns kann ebenfalls dazu beitragen, die Hautbarriere zu schützen und das Auftreten von Windelausschlag zu reduzieren.
Beachte dabei immer die individuellen Bedürfnisse der empfindlichen Haut deines Babys und konsultiere bei Unsicherheiten einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin.
Fazit zum Thema
In Zusammenfassung lässt sich sagen, dass das Wickeln eines schlafenden Babys in bestimmten Situationen durchaus angebracht ist.
Besonders bei Neugeborenen, die vom Windelwechsel kaum gestört werden und schnell wieder einschlafen, ist dies unproblematisch. Für ältere Babys bietet sich eine grobe Orientierung anhand von Veränderungen im täglichen Rhythmus an. Bei unerwarteten Ereignissen wie übermäßigem Essen oder abweichendem Schlafverhalten würde ich dich raten, aufmerksam zu sein und gegebenenfalls eine Windelwechsel in Brtracht zu ziehen.
Ich hoffe, dieser Beitrag trägt dazu bei, dass du ein besseres Verständnis für das Wickeln deines Babys entwickelst. Falls du weitere spannende Themen rund um das Wickeln, Unterwegssein mit Baby und mehr entdecken möchtest, besuche einfach unsere Hauptseite und genieße eine entspannte Lesezeit.